Das Aktienbuch
Aktien verstehen - Vermögen aufbauen

von Benjamin Knöpfler

 

In diesem Buch wird Ihnen aufgezeigt, was Aktien sind: Anteilsscheine an einem Unternehmen – keine Lottoscheine. Sie erfahren, dass die langfristige Wertentwicklung von Aktien in der Vergangenheit besser war, als die der Anlageklassen Anleihen, Immobilien und Gold. Außerdem erfahren Sie, nach welchen Kriterien Sie Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau auswählen sollten, und wann es sinnvoll ist, Aktien zu verkaufen, um dauerhafte Vermögensverluste zu vermeiden. Sie lernen, wie Sie die Wertentwicklung Ihres Depots berechnen, wie Sie mit Risiken bei der Geldanlage umgehen sollten und vieles mehr.

3. Auflage, 2023

Anzahl Seiten: 304

ISBN Digitalausgabe: 978-3-9824458-3-0

Preis Digitalausgabe: € 20

Inhaltsverzeichnis des Buches

Worum geht es im Aktienbuch?

Jeder Anleger, ob Privatanleger oder professioneller Anleger, steht bei der Geldanlage vor derselben Herausforderung: Wie sollen die Ersparnisse angelegt werden? Um die Beantwortung dieser Frage zu erleichtern, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit.

Unter den Anlageklassen Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold schnitten Aktien am besten ab. So konnten Aktien in Deutschland von 1976 bis 2022 eine durchschnittliche Rendite von 7,9% pro Jahr erzielen, gefolgt von Staatsanleihen (5,3% p. J.), Immobilien (4,9% p. J.) und Gold (4,8% p. J.). Da verwundert es schon, dass nach einer Studie des Deutschen Aktieninstituts für das Jahr 2022 nur jeder fünfte Bürger über 14 Jahren Aktien oder Aktienfonds besitzt.

Vielleicht sind die Deutschen deshalb Aktienmuffel, weil die Zinsen in den letzten Jahrzehnten immer attraktiv waren und so keine Notwendigkeit bestand, sichere Zinsen gegen unsichere Unternehmensgewinne zu tauschen. Oder vielleicht haben zu viele Anleger schlechte Erfahrungen mit der „Volksaktie“ Deutsche Telekom, dem Platzen der Technologieblase nach der Jahrtausendwende oder einige Jahre später mit den Kursverlusten während der Immobilien- und Finanzkrise gemacht.

Dieses Buch sollte Ihnen dabei helfen, die Anlageklasse Aktien verständlicher und dadurch zugänglicher zu machen. Eines vorab: Aktien sind Unternehmensbeteiligungen. Beim Kauf von Aktien sollten Sie deshalb auch wie ein Unternehmer denken.

 

Einblicke in die Buchkapitel

Einführung

Die Deutschen sind Aktienmuffel!

Jeder Anleger, ob Privatanleger oder professioneller Anleger, steht bei der Geldanlage vor derselben Herausforderung: Wie sollen die Ersparnisse angelegt werden? Um die Beantwortung dieser Frage zu erleichtern, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit.

Inflation

Wegen der Inflation besteht eine Notwendigkeit zur Geldanlage!

Seit der Einführung des Euro am 1.1.1999 betrug die durchschnittliche Inflationsrate bis zum 31.12.2019 1,7% pro Jahr. Das mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen. Wenn die jährlichen Inflationsraten über diese 21 Jahre jedoch zusammengerechnet werden, ergibt sich ein Kaufkraftverlust von immerhin 43%! Sparer, die vor 21 Jahren ihre Ersparnisse nicht anlegten, sondern unter ihrem Kopfkissen in Sicherheit wähnten, können sich damit heute 43% weniger leisten als damals. Es besteht also eine Notwendigkeit zur Geldanlage, wenn der Wert der Ersparnisse nicht weniger werden soll.

Zinseszinseffekt

Warum Sparen so wichtig ist!

Für den Vermögensaufbau ist die Reinvestition der Zinsen bzw. Erträge jeder Art ganz entscheidend. Wenn die Zinsen immer reinvestiert werden, erhöht sich das Vermögen überproportional, weil auch auf die reinvestierten Zinsen zusätzliche Zinsen (Zinseszinsen) erwirtschaftet werden. Werden die Zinsen nicht reinvestiert, steigt das Vermögen hingegen nur in Höhe der gesparten Zinsen und dadurch deutlich geringer. Unvorteilhaft wäre der Konsum der Zinsen, weil sich dann das Vermögen überhaupt nicht erhöht.

Anlageklassen

Die Anlageklasse Aktien erzielte in der Vergangenheit die höchste Rendite – zeitweise aber auch den höchsten Verlust!

Aktien: 1898 gründete Graf Ferdinand von Zeppelin die „Aktiengesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt“. Weil der Graf nicht genügend Geld hatte, um sein Luftschiff zu bauen, suchte er Investoren, die sein Projekt finanzierten. Unter diesen war Gottlieb Daimler (der Mitbegründer des Automobilherstellers Daimler). Er war Geldgeber und wurde gleichzeitig zum Anteilseigner an dieser Aktiengesellschaft. Für Daimler zahlte sich diese Investition jedoch nicht aus. Das Luftschiff wurde zwar gebaut und hob dreimal ab, jedoch waren bereits nach zwei Jahren die finanziellen Mittel der Aktiengesellschaft erschöpft. An diesem Beispiel sieht man sehr schön, was Aktiengesellschaften sind: eine Vereinigung vieler Investoren, die mit ihrem Kapital ermöglichen, ein bestimmtes Unternehmensziel zu erreichen. Aktionäre sind also Miteigentümer eines Unternehmens und Aktien sind Unternehmensbeteiligungen.

Aktienmarktbewertung

Die Wertentwicklung der Aktienkurse hängt langfristig von der Entwicklung der Unternehmensgewinne und kurzfristig von den Emotionen der Anleger ab!

Die Entwicklung der Aktienkurse hängt langfristig von der Entwicklung der Unternehmensgewinne ab. Unternehmensgewinne sind die Erträge der Aktionäre, wie Zinsen die Erträge der Anleihenbesitzer oder wie Mieteinnahmen die Erträge der Immobilienbesitzer sind. Ein Teil der Unternehmensgewinne wird in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Der verbleibende Teil wird vom Unternehmen einbehalten und kann für Investitionen, Schuldentilgung oder Aktienrückkäufe verwendet werden.

Zyklen

Die meisten Dinge entwickeln sich nicht konstant in eine Richtung, sondern zyklisch!

Eines der auffälligsten Phänomene unseres Wirtschaftssystems ist dessen Zyklizität. Die meisten Dinge bewegen sich nicht geradlinig, sondern zyklisch. Auf eine wirtschaftliche Aufschwungphase folgt eine Abschwungsphase. Auf eine Phase mit niedriger Arbeitslosigkeit folgt eine Phase mit hoher Arbeitslosigkeit. Auf eine Phase mit steigenden Aktienkursen folgt eine Phase mit fallenden Aktienkursen. Den wenigsten Personen dürfte klar sein, dass diese Zyklizität kein Naturphänomen ist, sondern von Menschen gemacht ist.

Indexfonds

… sind gut für Anleger mit wenig Zeit und wenig Wissen über Geldanlage!

Immer wieder werde ich von Privatanlegern gefragt, welche Aktien man kaufen soll. Grundsätzlich sollte man sich an Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen beteiligen, wenn diese zu einem guten Preis zu haben sind. Die gekauften Aktien (Unternehmensbeteiligungen) sollten dann auf unbestimmte Zeit gehalten werden, um von den steigenden Unternehmensgewinnen in der Zukunft zu profitieren. Weil den Privatanlegern aber oft das Fachwissen und die Zeit fehlen, um solche Aktien ausfindig zu machen, verweise ich gerne auf die Vorteile von Indexfonds. Mit diesen kann man kostengünstig und effizient an der Wertentwicklung des Aktienmarktes partizipieren.

Aktienselektion

Preiswerte Unternehmen mit einem dauerhaften Wettbewerbsvorteil sollten erste Wahl sein!

Aktien sind Unternehmensbeteiligungen
Wie Gottlieb Daimler Aktionär bei der „Aktiengesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt“ wurde, als er 1898 Graf Ferdinand von Zeppelin durch seine Investition beim Bau eines Zeppelins unterstützte, so werden auch Sie Aktionär eines Unternehmens, wenn Sie Aktien kaufen. Als Aktionär sind Sie Miteigentümer eines Unternehmens. Ihre Aktien sind somit Unternehmensbeteiligungen. Als Miteigentümer eines Unternehmens haben Sie bei der jährlich stattfindenden Hauptversammlung ein Stimmrecht und können dadurch über die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens mitentscheiden.

Verkaufsgründe für Aktien

Aktien sollten verkauft werden, wenn die Wettbewerbsfähigkeit sinkt oder wenn die Bewertung zu hoch ist!

Im vorherigen Kapitel wurde beschrieben, von welchem Unternehmen Aktien gekauft werden können und von welchem nicht. Aber selbst bei Unternehmen, die bisher einen Wettbewerbsvorteil hatten, kommt es regelmäßig vor, dass die Wettbewerbsfähigkeit sinkt, weil zum Beispiel neue Technologien das Kaufverhalten der Konsumenten ändern oder weil die Konkurrenz besser wird. Außerdem kann die Bewertung einer Aktie so teuer werden, dass es durchaus Sinn macht, Aktien von Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen zu verkaufen. Auf diese Verkaufsgründe wird in diesem Kapitel eingegangen.

Vermögensallokation

Investieren ist die Kunst der relativen Selektion!

Nun wissen Sie, welche Rendite die vier Hauptanlageklassen Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold historisch erwirtschaftet haben, und dass sich die Kurse all dieser Anlageklassen zyklisch bewegen. Auf eine Phase steigender Kurse folgt eine Phase sinkender Kurse und auf eine Phase fallender Kurse folgt eine Phase steigender Kurse. Steigen die Kurse, fallen die Einstandsrenditen. Fallen die Kurse, steigen die Einstandsrenditen. Bei Aktien nennt man die Einstandsrendite Gewinnrendite, bei Anleihen Rendite auf Verfall und bei Immobilien Mietrendite. Gold generiert keine laufenden Erträge. Deshalb kann bei dieser Anlageklasse keine Einstandsrendite berechnet werden.

Risiko

Durch eine geringe Risikotoleranz sollte die Wahrscheinlichkeit, einen dauerhaften Kaufkraftverlust zu erleiden, sinken!

Das Risiko bei der Geldanlage besteht darin, während der vorgesehenen Haltedauer einen dauerhaften Kaufkraftverlust zu erleiden. Risikokompetente Anleger haben eine niedrige Risikotoleranz, d. h. sie vermeiden Geschäfte, bei denen die Gefahr eines großen dauerhaften Kaufkraftverlustes möglich ist, unabhängig davon, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist.

Renditemessung

Nachdem ein Anleger sich intensiv damit beschäftigt hat, welche Wertpapiere er kaufen soll, möchte er natürlich auch wissen, ob sich seine Anlageentscheidungen gelohnt haben.

Um die Jahresrendite eines Depots zu berechnen, wird einfach der Depotwert am Jahresende mit dem Depotwert am Ende des Vorjahres verglichen. Das geht allerdings nur, wenn keine Ein- und Auszahlungen stattfanden. Ansonsten muss die Rendite bis zum Tag einer Einoder Auszahlung berechnet und anschließend mit der Rendite der Folgeperiode verknüpft werden. Eine Einzahlung erhöht den Depotwert. Deshalb muss der Einzahlungsbetrag am Tag der Einzahlung wieder vom Depotwert abgezogen werden. Ansonsten wäre die Rendite wegen der Einzahlung zu hoch. Eine Auszahlung mindert den Depotwert und muss deshalb am Tag der Auszahlung auf den Depotwert addiert werden. Ansonsten wäre die Rendite wegen der Auszahlung zu niedrig.

Wirtschaftlicher Fortschritt

Uns geht es wirtschaftlich so gut wie nie zuvor!

Als mein Vater, Wilhelm Knöpfler jr., 1952 auf einem Bauernhof in Hofstatt (Gemeinde Eriskirch) geboren wurde, konnte er sich nicht ansatzweise vorstellen, wie sich die Welt in den nächsten 68 Jahren seines Lebens verändern und vor allem wie enorm sich sein Lebensstandard verbessern sollte. Wenn mir mein Vater nicht von früher erzählen würde, könnte ich mir die damaligen Lebensumstände gar nicht mehr vorstellen. Selbst in den 1950er-Jahren war das Leben auf einem Bauernhof anstrengend und wenig komfortabel.

Rezensionen

  • Amazon Kunde
    Wenn dieses Buch von jedem Bürger gelesen würde, ginge es der Bevölkerung im Alter durchaus besser. Einfach erklärt, mit Grafiken und Beispielen. Gute Anleitung zum Start an den Börsen.
    Amazon Kunde
  • Marie
    Für alle geeignet, die sich mit dem Thema Vermögensaufbau beschäftigen. Durch das Buch motiviert, steige ich nun selbst weiter ein und habe ein sehr gutes Verständnis von verschiedenen Vermögensanlagen erworben.
    Marie
  • Lukas R.
    Angefangen mit einem Überblick über die entsprechenden Renditeerwartungen verschiedener Anlageklasse führt das Buch den Leser Schritt für Schritt und sehr gut nachvollziehbar an das Thema „Vermögensaufbau mit Aktien“ heran. Prägnant auf den Punkt gebracht beleuchtet es die relevanten Faktoren, die bei der Aktienauswahl beachtet werden sollten. Besonders gelungen finde ich, dass die teils komplexen Zusammenhänge - wie etwa zum Thema Rechnungslegung - durch zahlreiche Grafiken und bildliche Vergleiche sehr gut veranschaulicht und auch für Börsenneulinge verständlich beschrieben werden.
    Lukas R.