Renditemessung bei der Geldanlage

 

Nachdem ein Anleger sich intensiv damit beschäftigt hat, welche Wertpapiere er kaufen soll, möchte er natürlich auch wissen, ob sich seine Anlageentscheidungen gelohnt haben.

Um die Jahresrendite eines Depots zu berechnen, wird einfach der Depotwert am Jahresende mit dem Depotwert am Ende des Vorjahres verglichen. Das geht allerdings nur, wenn keine Ein- und Auszahlungen stattgefunden haben. Ansonsten muss die Rendite bis zum Tag einer Ein- oder Auszahlung berechnet und anschließend mit der Rendite der Folgeperiode verknüpft werden. Eine Einzahlung erhöht den Depotwert. Deshalb muss der Einzahlungsbetrag am Tag der Einzahlung wieder vom Depotwert abgezogen werden. Ansonsten wäre die Rendite wegen der Einzahlung zu hoch. Eine Auszahlung mindert den Depotwert und muss deshalb am Tag der Auszahlung auf den Depotwert addiert werden. Ansonsten wäre die Rendite wegen der Auszahlung zu niedrig.

Beispiel
In folgendem Beispiel wird die Rendite eines Depots für zwei Jahre berechnet. Der Depotwert beträgt am Anfang 100.000 EUR. Im ersten Jahr läuft es überhaupt nicht gut und der Depotwert halbiert sich auf 50.000 EUR. Der Verlust im ersten Jahr beträgt somit 50.000 EUR und die Rendite -50%.

Im ersten Halbjahr des zweiten Jahres kann der Verlust aus dem Vorjahr wieder aufgeholt werden. Der Depotwert steigt bis zum 30.6. auf 100.000 EUR. Zusätzlich erfolgt eine Einzahlung in Höhe von 100.000 EUR. Damit diese Einzahlung nicht als Gewinn verrechnet wird, muss sie wieder vom Depotwert abgezogen werden. Vom Jahresanfang bis zum 30.6. wurde ein Gewinn von 50.000 EUR und eine Rendite von +100% erzielt.

In der zweiten Jahreshälfte des zweiten Jahres wurde nochmals ein Gewinn von 50.000 EUR erwirtschaftet. Die Rendite in diesem Zeitraum beträgt somit +25%. Im gesamten zweiten Jahr beträgt die Rendite +150%.

Über beide Jahre hinweg beträgt die Rendite +25%. Dies entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von +11,8%.

 

Renditenberechnung (Beispiel)

Der eine oder andere Leser wird sich fragen, wieso die Renditen nicht einfach addiert, sondern multipliziert werden. Renditen müssen geometrisch miteinander verknüpft werden, weil sie im Zusammenhang stehen. In dem obigen Beispiel wurde im ersten Jahr eine Rendite von -50% erzielt und in der ersten Jahreshälfte des zweiten Jahres eine Rendite von +100%. Bei einer Addition beider Renditen betrüge die Gesamtrendite +50%. Der Depotwert am 30.6. war aber genauso hoch wie ganz am Anfang. Die Rendite kann bis dahin also nur 0% betragen haben und nicht +50%.

 

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