Zyklen
Die meisten Dinge entwickeln sich nicht konstant in eine Richtung, sondern zyklisch!
„Die Bäume wachsen nicht in den Himmel und die wenigsten Dinge werden wertlos.“
– Howard Marks –
„Die vier teuersten Worte sind: „Diesmal wird alles anders.“
– Sir John Templeton –
„Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“
– Mark Twain –
"Wenn wir an die Zukunft der Welt denken, so meinen wir immer den Ort, wo sie sein wird,
wenn sie so weiter läuft, wie wir sie jetzt laufen sehen, und denken nicht, dass sie nicht
gerade läuft, sondern in einer Kurve, und ihre Richtung sich konstant ändert.“
– Ludwig Wittgenstein in Vermischte Bemerkungen –
Eines der auffälligsten Phänomene unseres Wirtschaftssystems ist dessen Zyklizität. Die meisten Dinge bewegen sich nicht geradlinig, sondern zyklisch. Auf eine wirtschaftliche Aufschwungphase folgt eine Abschwungsphase. Auf eine Phase mit niedriger Arbeitslosigkeit folgt eine Phase mit hoher Arbeitslosigkeit. Auf eine Phase mit steigenden Aktienkursen folgt eine Phase mit fallenden Aktienkursen. Den wenigsten Personen dürfte klar sein, dass diese Zyklizität kein Naturphänomen ist, sondern von Menschen gemacht ist.
In diesem Kapital werde ich auf die wichtigsten Zyklen eingehen und deutlich machen, dass der wichtigste Zyklus, den ein Investor im Auge behalten sollte und der wiederum die anderen Zyklen beeinflusst, der Zinszyklus ist.

Oft genug vergessen die Menschen, dass sich die Wirtschaft in Zyklen bewegt. Die jüngste Vergangenheit wird einfach in die Zukunft fortgeschrieben. „Das wird jetzt immer so bleiben“, hört man oft. Wenn es um Finanzen geht, ist das Gedächtnis der Menschen extrem kurz, sagte John Kenneth Galbraith einmal treffend.
Wenn die Wirtschaft blüht und alles rosig ist, werden möglichst viele Schulden gemacht, um beispielsweise ein Auto oder ein Haus oder Aktien oder gleich eine ganze Firma zu kaufen. Dass Zinszahlungen für den Kredit nur bedient werden können, wenn die Wirtschaft weiter gut läuft und wenn die Zinsen nicht steigen, wird einfach ignoriert. Man möchte ja jetzt leben, morgen könnte man ja schon tot sein. In dieser Phase herrscht Optimismus und die Aktienkurse sind hoch, weil jeder denkt, so gehe es weiter.
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