Vorteile von Indexfonds

Indexfonds sind gut für Anleger mit wenig Zeit und wenig Wissen über Geldanlage!

Immer wieder werde ich von Privatanlegern gefragt, welche Aktien man kaufen soll. Grundsätzlich sollte man sich an Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen beteiligen, wenn deren Aktien zu einem guten Preis zu haben sind. Die gekauften Aktien (Unternehmensbeteiligungen) sollten dann auf unbestimmte Zeit gehalten werden, um von den steigenden Unternehmensgewinnen in der Zukunft zu profitieren. Weil den Privatanlegern aber oft das Fachwissen und die Zeit fehlen, um solche Aktien ausfindig zu machen, verweise ich gerne auf die Vorteile von Indexfonds. Mit diesen kann man kostengünstig und effizient an der Wertentwicklung des Aktienmarktes partizipieren.

Indexfonds sind Fonds, die die Wertentwicklung eines Aktienindex nachbilden. Das gelingt, indem der Indexfonds einfach die Aktien kauft, die auch in einem Index enthalten sind. Für deutsche Anleger bietet sich an, einen Indexfonds auf den deutschen Leitindex DAX zu kaufen. Der DAX enthält die 40 größten börsennotierten Firmen in Deutschland. Im Durchschnitt sind diese Unternehmen rund 90 Jahre alt. Viele von diesen Unternehmen haben also schon zwei Weltkriege, zwei Währungsreformen und viele Rezessionen überstanden. Der DAX hat von 1955 bis 2022 eine Wertentwicklung von durchschnittlich 7,9% pro Jahr erzielt.

Der große Vorteil eines Indexfonds sind die deutlich niedrigeren Kosten als bei einem aktiv verwalteten Fonds. Ein Indexfonds auf den DAX hat jährliche Kosten von rund 0,1% pro Jahr auf den angelegten Betrag. Aktiv verwaltete Fonds haben gewöhnlich Kosten von 1–2% pro Jahr. Zudem schafft es die Mehrzahl der aktiv verwalteten Fonds nicht, nach Kosten eine bessere Wertentwicklung als ein Index zu erzielen. Die Wertentwicklung eines Indexfonds entspricht somit der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index abzüglich der Fondskosten.

Für Personen, die sich in der Ansparphase befinden, bietet sich an, jeden Monat einen gleich hohen Betrag in einen Indexfonds zu investieren. Durch die zeitliche Streckung der Käufe bekommt man mal einen guten (tiefen) Kurs und mal einen schlechten (hohen) Kurs. Es besteht jedoch nicht die Gefahr, alles Geld zum falschen Zeitpunkt zu investieren.

Beispiel
Angenommen, Sie investieren jeden Monat 100 EUR in einen Indexfonds und das investierte Geld verzinst sich mit einer Rendite von 8% pro Jahr (das ist ungefähr die durchschnittliche Rendite des Deutschen Aktienindex DAX von 1955 bis 2022).

Nach einem Jahr haben Sie 1.200 EUR auf Ihr Depot eingezahlt, und es sind Erträge in Höhe von 51 EUR entstanden. Im zweiten Jahr haben Sie wieder 1.200 EUR eingezahlt. Aber nun sind bereits Erträge in Höhe von 151 EUR entstanden. Die Erträge sind also – trotz gleich hoher Einzahlung – gestiegen. Das liegt zum einen am größeren Vermögen, das verzinst wird, und zum anderen am Zinseszinseffekt. Im zweiten Jahr wurden Zinsen auf die Zinsen des ersten Jahres erwirtschaftet. Die gesamten Einzahlungen betragen nach dem zweiten Jahr 2.400 EUR und die gesamten Erträge 202 EUR. Nach 17 Jahren sind die gesamten Erträge (21.835 EUR) zum ersten Mal höher als die gesamten Einzahlungen (20.400 EUR). Das Gesamtvermögen beträgt dann 42.235 EUR. Bei der Geldanlage zahlt es sich also besonders aus, einen langen Anlagehorizont zu haben.

Personen, die bereits einen größeren Betrag zur Verfügung haben, können diesen komplett investieren, sofern das Geld in den nächsten Jahrzehnten nicht benötigt wird, der Aktienmarkt nicht überbewertet ist und keine allgemeine Aktieneuphorie vorherrscht.

Wem das zu gewagt ist, der kann auch eine feste Aktienquote festlegen, z. B. 50%. Nur ein Teil des Vermögens wird dann in einen Indexfonds angelegt. Der Rest wird als Liquidität gehalten oder in Staatsanleihen investiert (sofern es dafür Zinsen gibt). Wenn die Aktienkurse stark gestiegen sind, kann der Gewinn (teilweise) realisiert werden, damit die ursprüngliche Aktienquote wieder hergestellt wird. Wenn die Aktienkurse gefallen sind, kann antizyklisch mit der verfügbaren Liquidität nachgekauft werden, damit auch bei diesem Szenario die ursprüngliche Aktienquote wieder hergestellt wird. Mit dieser Strategie können Sie die zwischenzeitlichen Kursverluste im Vergleich zu einer reinen Aktienanlage reduzieren.

Mit Indexfonds können Sie also kostengünstig und effizient an der Wertentwicklung des Aktienmarktes partizipieren.

 

Vermögensentwicklung bei einem monatlichen Sparplan in Höhe von 100 EUR und einer Verzinsung von 8% pro Jahr (EUR)

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